Suggestive Kommunikation in der Partnerschaft
Versteckte Anweisung
Generell erzeugt, verarbeitet und versteht die dominante Hirnhemisphäre die sprachlichen Strukturen. Aber auch die nichtdominante Hirnhälfte verarbeitet ein-fache Sprachstrukturen. Werden einfache verbale Botschaften mit paralinguistischer Betonung im Gesprächsfluss eingebaut, versteht diese die dominante Hemisphäre nicht. Die Art der Betonung, um diese Handlungsanweisungen hervorzuheben und damit das Bewusstsein des Empfängers zu unterwandern, ist variabel. Möglich ist die z.B. die Veränderung der Betonung, der Schnelligkeit der Sprache oder nonverbale Unterstreichungen. Ein komplexer Satzbau überlastet zusätzlich die dominante Gehirnhälfte, so dass sie für diese Anweisungen nur noch beschränkt aufnahmenfähig ist, wie z. B. bei der Hypnose.
Verneinte Appelle
Das Unbewusstes reagiert nicht, oder nur schwer auf Verneinungen. Dementsprech-end ist das Unbewusste mit der Negation so stark beschäftigt, dass auch Suggestionen angebracht werden können. „Sie sollten nicht allzu viel Vergnügen daran finden, verneinte Befehle auszuführen.“ Besonders effektiv sind verneinte Appelle bei Leuten, die immer gegenteilig reagieren – sie kommen nicht heraus.
Getarnte Aufforderungen
Getarnte Aufforderungen, als eine Form der Implikationen, beinhalten einen versteckten Sachverhalt, dem man Wahrheit stillschweigend unterstellt, der aber nicht angesprochen und so auch nicht bewusst in Frage gestellt werden kann: „Wenn du nachher den Mülleimer runterbringst, das Zeug muss in die grüne Tonne.“. Implikation: „Du bringst nachher den Mülleimer runter!“.
Gelenkter Widerstand
Einen Widerstand zu lenken heißt, diesen nicht durch eigenen Widerstand aufzu-bauen, sondern ein Stück in die Richtung des Angreifers mitzugehen, um diesen, aufgrund der erwartungskonträren Reaktion aus dem Gleichgewicht Gebrachten, in die gewünschte Richtung zu lenken. Ein nicht vorhandener Widerstand kann durch Provokation erzeugt werden.
Metaphorische Sprachmuster
Metaphern aktivieren das ideographische Prinzip. Unter metaphorischen Sprach-mustern werden Geschichten, die einen bildhaften Vergleich beinhalten, also Gleichnisse, verstanden. Sie gehören oft in einen anderen Sinnzusammenhang als in den, in dem sie nun, oft-mals zur Erklärung eines Tatbestandes im eigenen Sinne, benutzt werden. Sie sind in der Lage, schnell und umfassend intensive Gefühle hervorzurufen und werden aufgrund ihrer suggestiven Wirkung zur Unterstützung von Umdeutungen, z.B zur Präzisierung unklarer Situationen gebraucht. Metaphern entfalten ihre sug-gestive Wirkung nur dann, wenn sie im Partner die entsprechenden Bilder erzeugen. Ihre suggestive Wirkung wird gern in der Werbung genutzt: „Wir geben ihrer Zukunft ein Zuhause“.