Das Gedächtnis und Formen des Erinnerns
Das Gedächtnis umfasst alle Prozesse des Behaltens und Erinnerns von Informationen sowie des Wiedererkennens. Die Inhalte und Ergebnisse dieser Prozesse bezeichnet man als Wissen. In der Gedächtnispsychologie gibt es unterschiedliche Theorien und Modelle. Grundsätzlich lassen sich dabei zwei Vorstellungen unterscheiden:
Theorien, die davon ausgehen, dass wir einen einzigen Gedächtnisspeicher besitzen, in dem die Informationen in unterschiedlichen Schritten und Stufen verarbeitet werden (Einspeichermodelle). Theorien, die davon ausgehen, dass der Mensch über mehrere getrennte Speicher verfügt, wobei die Informationen von einem zum anderen Speicher weitergereicht und in jedem Speicher verarbeitet werden (Mehrspeichermodelle).
Verschiedene Prozesse steuern den Informationsfluss zwischen Arbeits- und Langzeitgedächtnis. Spada nennt diese Kontrollprozesse (Bsp.: Wiederholen). Damit sind Gedächtnisprozesse und -strategien gemeint, die von einer Person zum Einprägen oder Erinnern eingesetzt werden.
Erinnern ist z.B. derjenige Prozess, bei dem Infos aus dem Langzeitgedächtnis ins Kurzzeitgedächtnis transportiert werden. Als Wissenserwerb beizeichnet man den Vorgang, bei dem Wissen aus dem Arbeitsgedächtnis in das Langzeitgedächtnis dauerhaft abgespeichert wird. Bei abstraktem Wissen bereitet uns das viel Mühe: Wir müssen Infos intensiv verarbeiten, mit Vorwissen verknüpfen usw. Dieser Vorgang wird als „elaborierendes Wiederholen“ bezeichnet.