Duale auditive Wahrnehmung
Duale auditive Wahrnehmung findet statt, wenn man das akustische Signal in 2 Teile aufspaltet und jeweils einen Ton einem Ohr darbietet. Damit duale Wahrnehmung entsteht, wird der dritte Formantansatz nur dem linken Ohr dargeboten, der Rest des Signals, die Basis, dem rechten Ohr. Auf diese Darbietung hin hört der Hörer das Sprachsignal „DA“ als ganzes im rechten Ohr, und er hört gleichzeitig im linken Ohr ein nichtsprachliches „Zirpen“, das mit dem abgetrennten Formantansatz verbunden ist.
Dieses Experiment illustriert die Existenz von 2 Wahrnehmungsweisen: erstens die des Sprachmodus, der dann aktiviert wird, wenn die Verarbeitungseinheit für Phoneme den Formantansatz und den Rest des Signals zu dem akustischen Sprachsignal verknüpft, und zweitens die des auditiven Modus, der aktiviert wird, wenn ein allgemeiner auditiver Mechanismus aus den hohen Frequenzen im Formantansatz das Zirpen erzeugt.
Bei dualen auditiven Wahrnehmungen zeigte sich wieder das Muster des spezifischen Sprachverarbeitungsmeachnismus, sie treten nicht nur bei Sprachsignalen, sondern auch bei nichtsprachlichen Schallsignalen auf.
Dieses Ergebnis weist aber darauf hin, dass die duale auditive Wahrnehmung möglicherweise nicht auf der Verarbeitung für Phoneme beruht, wie es die Vertreter der motorischen Theorie behaupten.
Die Debatte allerdings, die Sprachwahrnehmung mit einem spezif. SVM zu erklären dauert heute noch an, also gibt es keine Hypothese, die richtig ist.