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Antisoziale Persönlichkeitsstörung und Symptome

Bei der antisozialen Störung nimmt Kuhl eine Fixierung auf eine extreme motorische Aktivierung (opportunistische Anreizbildung) und eine extreme Erregbarkeitshemmung auf der Ebene des Temperaments an.

Die antisoziale Störung beruht nicht auf einer Hemmung negativen Affekts, sondern auf einer „Umgehung“ der negativen Affektivität durch eine zu rasche Beteiligung des Temperamentsystems (Erregungshemmung und Aktivierungsbahnung). D.h. die mangelnde Sensibilität für negativen Affekt scheint darauf zu beruhen, dass sie negativen Affekt impulsiv (also nicht durch hochinferente Prozesse vermittelt) ausblenden, grundsätzlich aber negativen empfinden können. (vgl. Kuhl, 2001, S. 928).

Das zentrale Symptom der mangelnden Internalisierung sozialer Normen lässt sich aus der Symptomkonfiguration insofern ableiten, als das die Einhaltung sozialer Normen eine Sukzession von Introjektion und Integration erfordert.  Die Repräsentation der Normen auf einer expliziten, sprachlichen Ebene, setzt jedoch theoriegemäß die Aktivierung negativen Affekts voraus, der ohne ein Mindestmaß an Erregung schwer aufrechtzuerhalten ist.

Dadurch kann auch keine Herabregulierung negativen Affekts stattfinden, die in der PSI-Theorie als Vorraussetzung für die Kommunikation zwischen introjektrepräsentierenden Systemen und dem Selbstsystem gesehen werden. Bei der antisozialen Störung lässt sich der Umgang mit eigenen Bedürfnissen als rücksichtsloses Nehmen beschreiben.

Eine Reihe von Zwillings – und Adoptionsstudien legt scheinbar eine Beteiligung hereditärer Faktoren an der Entwicklung dissozialer Persönlichkeitsstörungen nahe. Vielleicht sind sie auch nur Folge entwicklungspsychologischer und psychosozialer-gesellschaftlicher Faktoren.

Es wird vermutet, daß Menschen mit einer antisozialen Persönlichkeitsstörung eine niedrigere Hirnaktivität vorweisen als „Gesunde“ und daher ein geringeres Aktivationsniveau haben. Schwache Reize blieben daher unbemerkt und starke wirken schwächer. Es wird daher angenommen, daß Menschen mit einer antisozialen Persönlichkeitsstörung bei reizarmen Situationen ein Handlungsbedürfnis haben und zu tollkühnen Aktivitäten neigen. Diese Disposition scheint genetisch mitbedingt zu sein. All diese Ansätze zur Klärung der Krankheitsgeschichte sind sehr kritisch zu betrachten. Man muß die Geschlechter stark trennen und sich nicht auf wenige scheinbar offensichtliche Ursachen beschränken.

Geschrieben am 30.12.2008 in
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