Beratung für Eltern mit Schreibabys
Am Anfang der Beratung steht in den meisten Fällen ein Anlass oder Auftrag von den Eltern, auf die sich das Beratungsgespräch beziehen soll. Der Anlass, der die Eltern dazu bewegt hat, eine Beratungsstelle aufzusuchen, muss im ersten Schritt in ein konkretes Ziel umformuliert werden, um Vorstellungen zu entwickeln, wie es nach der Intervention werden soll.
Damit die Ziele der Beratung umgesetzt werden können, werden zusätzlich zu den Beratungsgesprächen Videoaufnahmen gemacht, um den Eltern die Möglichkeit zu geben, sich selbst in alltäglichen und alterstypischen Interaktionen mit ihrem Kind zu beobachten. Dazu werden Videoaufnahmen in der häuslichen Umgebung der Eltern erstellt, die sich auf die Probleme, die die Eltern genannt haben, beziehen..
Ist die Videoaufnahme erstellt, muss die oder der BeraterIn diese analysieren und eine Sequenz heraussuchen, die eine gelungene Interaktion zwischen Eltern und Kind zeigt, die als Ausgangspunkt für das Videofeedback mit den Eltern dient. Die Analyse des Videos beginnt mit der Beschreibung des kindlichen sowie elterlichen Verhaltens. Ein nächster Schritt ist die Auswahl einer positiven Interaktionssequenz zwischen Eltern und Kind, die mit den Eltern zusammen besprochen wird. Anschließend wird eine noch nicht gelungene Videosequenz zur Ansicht herangezogen.
Durch verschiedene Fragetechniken versucht die Beraterin mit den Eltern in einen Handlungsdialog zu kommen und die eigenen Kompetenzen und Ressourcen der Eltern zu aktivieren (vgl. Ziegenhain et al. 2004, S. 156f.). Nachdem das Videofeedback abgeschlossen ist, erhalten die Eltern die Aufgabe zu Hause das Verhalten des Kindes, was sie im Video angeschaut haben, intensiv zu beobachten und ihr eigenes Verhalten darauf abzustimmen bzw. zu verändern. Dabei müssen die Anforderungen an die Eltern je nach Lebenssituation, sozialer Umwelt und Alltag abgestimmt werden.