Der Diagnostischer Prozess
Lange Zeit diente der diagnostische Prozess dem Versuch, ein umfassendes Bild einer Persönlichkeit zu erstellen; seit Mitte der 1960-er Jahre stehen selektierte Eigenschaften einer Person im Mittelpunkt des diagnostischen Prozesses – je nach Fragestellung des Auftraggebers.
Eingeleitet wird der diagnostische Prozess mit der ersten Kontaktaufnahme des Auftraggebers (Klient) der Untersuchung mit dem Diagnostiker – nicht erst mit der Untersuchung an sich.
Der diagnostische Prozess fasst die verschiedenen Aspekte, die in der Diagnostik auftreten, im diagnostischen Gutachten zusammen. Der Diagnostiker muss eine psychologische Antwort auf eine an ihn herangetragene Frage finden. Der Diagnostiker leitet aus der Fragestellung eine oder mehrere Hypothesen ab, die er durch die Wahl der Mittel zu überprüfen versucht. Die Fragestellung muß dabei in ein psychologisches Untersuchungsdesign umgesetzt werden. (Präzisierungsalgorithmus = eine nicht-wissenschaftliche Frage wird verwissenschaftlicht).