Körperkontakt und die Entwicklung der Haut
Die Haut entwickelt sich ab der 2. Schwangerschaftswoche aus der ektodermen Gewebeschicht des Embryos. Aus ihr bilden sich im Laufe der embryonalen Entwicklung auch die Haare, die Nägel, das Gehirn, das Rückenmark, sowie Sinnesorgane des Geruchs, des Geschmacks, des Sehens und des Hörens. Etwa ab der 18. Woche kann das Kind seine Umwelt im Mutterleib über den Tastsinn wahrnehmen.
Der Aufbau, die Dicke und die Struktur der Hautoberfläche unterscheidet sich nach Körperregion und Funktion. In der Haut befinden sich zahlreiche unterschiedliche Rezeptoren die je nach ihrer Bestimmung für die Wahrnehmung von Druck, Spannung, Berührung, Wärme, Kälte, Bewegung der Körperhärchen und Schmerz zuständig sind.
Bei der Geburt ist die Haut das größte und am besten ausgereifteste Organ des Säuglings, ihr Relativgewicht beträgt durchschnittlich 20% des Gesamtkörpergewichtes eines Säuglings.In Kombination mit dem Seh-, Hör- und Gleichgewichtssinn liefert die Haut dem Säugling somit die ersten Eindrücke seiner Umwelt (Exterozeption) sowie des eigenen Körpers (Interozeption) und damit des „Ichs“. Die Reize der Umwelt und des Körpers werden dabei teils bewusst, teils unbewusst verarbeitet. Nach der Geburt wird die Wahrnehmungsfähigkeit der Haut noch weiter sensibilisiert indem die Nervenbahnen ausgebaut und ihre „Reizübertragungsgeschwindigkeit“ erhöht wird.