Emotional instabile Persönlichkeitsstörung
Seit alters her war die Menschheit bemüht, die Ähnlichkeiten menschlichen Denkens, Fühlen und Handeln trotz ihres Facettenreichtums zu erfassen. So wurden Kategorien gebildet, die Persönlichkeitstypen. Sie in ihrem Wesen zu beschreiben und Ursachen zu finden, warum sich Menschen hin zu einem bestimmten Typus entwickelt haben, war Aufgabe von Philosophen und Religionen.
Jahrtausendelang war besonders auf die Klassifikation unterschiedlicher Arten der Affektivität Augenmerk gelegt worden. Die uns wohl bekannteste Einteilung nach affektiven Gesichtspunkten ist die der Klassifikation in Phlegmatiker Sanguiniker, Choleriker und Melancholiker.
Die Borderline-Störung ist eine Persönlichkeitsstörung mit deutlicher Tendenz, impulsiv zu handeln ohne Berücksichtigung von Konsequenzen, und wechselnder, instabiler Stimmung. Fähingkeit, vorauszuplanen, ist gering und Ausbrüche intensiven Ärgers können zu oft gewalttätigem und explosiblem Verhalten führen; dieses Verhalten wird leicht ausgelöst, wenn impulsive Handlungen von anderen kritisiert oder behindert werden. Zwei Erscheinungsformen dieser Persönlichkeitsstörung können näher beschrieben werden, bei beiden finden sich Impulsivität und mangelnde Selbstkontrolle. (vgl. Fiedler 1997, S. 222/224)
Impulsiver Borderline Typus
Die wesentlichen Charakterzüge sind emotionale Instabilität und mangelnde Impulskontrolle. Ausbrüche von gewalttätigem und bedrohlichem Verhalten sind häufig, vor allem bei Kritik durch andere.
Borderline Typus
Einige Kennzeichen emotionaler Instabilität sind vorhanden, zusätzlich sind oft das eigene Selbstbild, Ziele und „innere Präferenzen“ (einschließlich der sexuellen) unklar und gestört. Meist besteht ein chronisches Gefühl innerer Leere. Die Neigung zu intensiven, aber unbeständigen Beziehungen kann zu wiederholten emotionalen Krisen führen mit übermäßigen Anstrengungen, nicht verlassen zu werden, und mit Suiziddrohungen oder selbstbeschädigenden Handlungen (diese können auch ohne deutliche Auslöser vorkommen). (vgl. Fiedler 1997, S. 222/224)